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Deutschland gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus und der „Aktion T4“

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27. Jan 2021

Nur 16 Jahre waren vergangen seit der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten, als sich 1961 der Verein gründete, der heute „Lebenshilfe Essen e.V.“ heißt.

Auf diesem Bild ist eine Reihe brennender Teelichter abgebildet.

In diesem besonderen Jubiläumsjahr möchten wir es natürlich nicht versäumen uns auch daran zu erinnern, warum es hauptsächlich Eltern von jungen Kindern waren, die damals einen solchen Selbsthilfeverein gründeten: Denn in der Zeit des Nationalsozialismus wurden Menschen mit Behinderungen, Einschränkungen und psychischen Erkrankungen systematisch weggesperrt, zwangssterilisiert und getötet. Die sogenannte „Euthanasie“ war der Auftakt zum staatlich organisierten Massenmord im Nationalsozialismus. Die Gesamtzahl dieser Morde wird auf 250 000 geschätzt. „Aktion T4“ wird dabei die Zeit genannt, in der in der Berliner Straße „Tiergartenstraße 4“, zwischen 1940 und 1941, dieses Verbrechen zentral organisiert wurde. 

Normalerweise findet am 27. Januar jeden Jahres eine offizielle Gedenkfeier in Berlin statt, aber auch 2021 ist, auf Grund der Corona-Pandemie, noch immer alles anders. Und so wird der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, im stillen Gedenken nur einen Kranz an der Gedenkstätte an der Tiergartenstraße in Berlin niederlegen können und außerdem am Morgen eine Videobotschaft veröffentlichen. 

Sein Statement ist dabei ganz klar: Auch 76 Jahre nach Kriegsende dürfen die Opfer der „Euthanasie“- Verbrechen nicht in Vergessenheit geraten. „Die Pandemie darf uns nicht verstummen lassen. Die Arbeit an unserer Erinnerung, möglichst inklusiv, ist auch Arbeit für unsere Demokratie. Das ist Verantwortung für unsere Gegenwart und die Zukunft“, so der Beauftragte. 

Auch Sebastian Urbanski, Mitglied des Bundesvorstands der Lebenshilfe, Schauspieler und Selbstvertreter mit Down-Syndrom, äußert sich im Gedenken an die Opfer dieser Zeit: „Es ist furchtbar, was damals passiert ist. Menschen, die nicht in das Bild der Nazis vom gesunden Deutschen passten, wurden kaltblütig ermordet. Auch ich wäre umgebracht worden. Nur weil ich eine Behinderung habe. Deshalb ist es ganz wichtig, dass heute niemand ausgegrenzt werden darf. Keiner ist was Besseres. Alle haben das gleiche Recht zu leben!“ 

Und so möchten wir alle an die Menschen erinnern, die damals nicht weiterleben durften: Kein Vergessen!


Link zur Videobotschaft des Bundesbeauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel: https://www.youtube.com/watch?v=M6xwTqqemxs

Weitere Informationen finden Sie unter:
https://www.gedenkort-t4.eu/de/wissen/aktion-t4
https://www.lebenshilfe.de/geschichte-der-lebenshilfe/die-1950er-jahre/

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